Erfolge des Projektes Werbemelder*in


Seit Live-Gang unserer Werbemelder*in 2017 hat sich einiges getan. Dank ihr gelingt es uns nun, Sexismus sichtbar zu machen.
Wo wird in Deutschland wie sexistisch geworben? Wo tritt das Problem geballt auf und welche Branchen sind davon am meisten betroffen? Diese Daten bilden die Grundlage für unser weiteres Engagement für Aufklärungsarbeit, Kampagnen und Beratungsgespräche, mit denen wir als mittlerweile reichweitenstärkste Protest- und Bildungsorganisation gegen Sexismus und Homophobie sehr viele Menschen erreichen.

Neben der Verarbeitung eurer Einreichungen waren wir somit auch fleißig dabei, Sensibilisierungs- und Bildungsbaussteine gegen Sexismus in der Werbung zu entwickeln und ihre Effizienz zur Reduzierung sexistischer Werbung zu prüfen.

Der Pinke Pudel

Der wichtigste Sensibilisierungsbaustein entpuppte sich für uns in einer kleinen pinken Trophäe. Gleich zu Kampagnenstart entwickelten wir einen Positivpreis für geschlechtergerechte Werbung, den Pinken Pudel, als deutsche Antwort auf den Glass Lion von Cannes. So bietet die Werbemelder*in uns die Gelegenheit, mit den Kreativen der Branche über Stereotype & Sexismus ins Gespräch zu kommen und mit ihnen gemeinsam daran zu arbeiten, dass sich etwas verbessert.

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Wir setzen auf Vielfalt.

Für Fortschritt zu loben statt stets nur zu meckern, ist für uns ein hohes Anliegen, das auf viel positive Resonanz stößt:
Der Werbeflächen-Vermarkter WallDecaux sponsorte uns als Reaktion auf den Pinken Pudel über 1000 Flächen in sieben Großstädten für eine moderne Bikini-Kampagne mit reiferen und runderen Frauen, die von der Werbefachpresse hoch gelobt wurde.

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Weiteren Support bekamen wir von Serviceplan, eine der größten deutschen Agenturen, die für uns kostenlos eine progressive Kampagne auf Instagram gestaltete:


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Doch damit nicht genug: In der Weihnachtszeit plakatierten wir mit einem nachdenklichen Mann, der sich ganz gegen die Geschlechternorm Gedanken darüber macht, wie er den Perfektionsansprüchen rund um die Festtage gerecht werden kann:

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Gemeinsam Werbung neu denken.

Mittels zahlreicher Kooperationen innerhalb der Werbebranche schaffen wir ein Problembewusstsein auf Augenhöhe, ohne die Arbeit der Verantwortlichen ins Lächerliche zu ziehen. Aus der Beratung der großen Agenturen nämlich entstand ein Gemeinschaftsprojekt, um mittelständische Produzent*innen sexistischer Werbung freundlich und beratend anzusprechen. Der folgende Film wurde auch von der Hamburger Handwerkskammer verbreitet und empfing hohen Zuspruch in den Netzwerken.


Das gelingt uns auch bei großen Firmen und Vereinen wie dem Hamburger FC St. Pauli, für den wir eine Broschüre realisiert haben, die Kooperationspartner*innen verdeutlicht, dass Sexismus weder ins Stadion noch an die Bande gehört.

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Neben diesen medienstarken Kampagnen gestalteten wir mehrere Plakat-Kampagnen, die teilweise für Schulbücher angefragt wurden, nachdem sie in Presse und Außenwerbung zu sehen waren und auch kostenlos an Schulen versendet wurden.

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Die Werbemelder*in spielt fair.

Das bedeutet allerdings nicht, dass sie nicht hart spielen kann oder Zweikämpfe scheut - zum Beispiel den mit Germany’s Next Topmodel. Eine Sendung, die seit Jahren gesundheitsschädigende Schönheitsideale propagiert und junge Frauen und Mädchen dafür rekrutiert, die normschönen Welten eben jener Werbung zu bevölkern, gegen die wir uns Tag für Tag einsetzen. Wenn es sein muss auch, indem wir NEIN! Sagen zu Germany’s Next Topmodel mit unserem Video „Not Heidis Girl“, das über eine Million mal aufgerufen wurde:


Es muss nicht immer ein Shitstorm sein.

Und nicht zuletzt erzielt die Werbemelder*in auch immer wieder im Einzelfall Erfolge. Entweder aufgrund unserer Fallgespräche mit den Verantwortlichen oder auf Betreiben unserer Community werden Werbemotive überdacht und zurückgezogen. Wie zum Beispiel dieses hier:

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Wir sehen: Es muss nicht immer ein Shitstorm sein. Manchmal bringt telefonisches Nachhaken mehr. Immer wieder bekommen wir von unseren User*innen zurückgemeldet, dass sie Unternehmen kontaktieren mit Bezugnahme auf die von uns kategorisierten Motive. Je mehr Gegenwind die Unternehmen hinsichtlich ihrer sexistischen oder stereotypen Werbung erfahren, umso mehr zeigen wir, dass sich etwas ändern muss. Die Werbemelder*in ist in all ihren Erfolgen ein Gemeinschaftsprojekt, das nur funktioniert, weil ihr aufmerksam seid, Sexismus nicht mehr hinnehmt und mit uns für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft kämpft. Zusammen mit euch wollen wir in den kommenden Jahren noch viele starke Kampagnen starten und das Problem sexistische Werbung überall dort angehen, wo es zu finden ist.

Vielen Dank für eure Unterstützung!
Eure Stinker*s

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